Unser Kanalnetz im Verband –
320 Kilometer für eine sichere Abwasserentsorgung.

KANALNETZ

Das Kanalnetz

Das Kanalnetz des Abwasserverbandes Leibnitz-Wagna-Kaindorf hat eine Gesamtlänge von rund 320 Kilometern. Es umfasst etwa 14.000 Reinigungsschächte, die der Kontrolle und Wartung des Systems dienen, sowie insgesamt 85 Hauptpumpwerke und verschiedene Sonderbauwerke, die eine zuverlässige und effiziente Ableitung der Abwässer sicherstellen. Diese Infrastruktur wird laufend erweitert, überwacht, gewartet, instand gehalten und wenn notwendig modernisiert, um den steigenden Anforderungen durch Bevölkerungswachstum und technologische Entwicklungen gerecht zu werden.

Durch die Erstellung des digitalen Leitungsinformationssystems – auch Leitungskataster bzw. Kanalkataster genannt – wurden und werden relevante Daten der öffentlichen Kanalanlage aufgenommen und digitalisiert. Dieses System dient als wertvolles Instrument für zukünftige Planungen sowie betriebswirtschaftliche Entscheidungen.

Kanalnetz

Das Kanalnetz in Zahlen

Das Entsorgungsgebiet des Abwasserverbandes umfasst die drei Mitgliedsgemeinden Leibnitz, Wagna und Tillmitsch sowie Teilbereiche der Gemeinden Heimschuh und Kitzeck.

Leibnitz:

  • Freispiegelleitungen: ca. 155 km
  • Druckleitungen: ca. 4 km
  • Reinigungsschächte: ca. 7.100 Stk.
  • Hauptpumpwerke: 34 Stk.

Wagna:

  • Freispiegelleitungen: ca. 77 km
  • Druckleitungen: ca. 3 km
  • Reinigungsschächte: ca. 3.400 Stk.
  • Hauptpumpwerke: 24 Stk.

Tillmitsch:

  • Freispiegelleitungen: ca. 66 km
  • Druckleitungen: ca. 5 km
  • Reinigungsschächte: ca. 3.200 Stk.
  • Hauptpumpwerke: 25 Stk.

Heimschuh und Kitzeck (Teilbereiche):

  • Freispiegelleitungen: ca. 9 km
  • Druckleitungen: ca. 0,5 km
  • Reinigungsschächte: ca. 300 Stk.
  • Hauptpumpwerke: 2 Stk.
Kanalnetz

Aufbau Kanalnetz

Das Kanalnetz führt von den privaten Kanälen auf der jeweiligen Liegenschacht über die Hausanschlussleitungen, den Sammelkanälen und dem Hauptsammler bis zur Verbandskläranlage.

  • Übergabeschacht (Hausanschlussschacht):
    Der Übergabeschacht bildet den Übergabepunkt zwischen der privaten Hauskanalanlage und der öffentlichen Kanalisation. Dieser wird bei Neubauten prinzipiell in einem Abstand von ungefähr 3m nach der Grundgrenze am Privatgrundstück errichtet.
  • Hausanschlussleitung:
    Die Hausanschlussleitung ist die Verbindungsleitung zwischen dem Übergabeschacht und dem Straßenkanal.
  • Sammelkanäle und Hauptsammler:
    Die Abwässer der einzelnen Straßenkanäle werden über sogenannte Sammelkanäle und dem Hauptsammler bis zur Verbandskläranlage geleitet, in der die Abwässer gereinigt werden und anschließend in den Vorfluter (Mur) eingeleitet werden.
Die Dimensionen der Kanalleitungen reichen von Hausanschlussleitungen mit einem Durchmesser von 150 mm bis hin zum Hauptsammler mit einem Querschnitt von 1.400 mm Breite und 1.800 mm Höhe.
 
 
HINWEIS:

Die Schachtabdeckung des Übergabeschachtes sowie von weiteren auf dem Grundstück befindlichen Reinigungsschächten müssen zugänglich sein, um im Anlassfall eine Reinigung der Kanalanlage zu ermöglichen (Schachtabdeckungen dürfen nicht eingeschüttet bzw. überbaut werden).

Kanalnetz

Kanalarten

Das Kanalnetz des Abwasserverbandes Leibnitz-Wagna-Kaindorf besteht aus Schmutzwasserkanälen, aus Regenwasserkanälen und aus Mischwasserkanälen.

  • Schmutzwasserkanäle:
    Ein Großteil der Kanäle im Verbandsgebiet sind Schmutzwasserkanäle. Schmutzwasserkanäle sind nur für die Entsorgung von häuslichen und betrieblichen Abwässern. Meteorwässer dürfen in die Schmutzwasserkanalisation nicht eingeleitet werden.
  • Regenwasserkanäle:
    Wenige Kanäle im Verbandsgebiet sind Regenwasserkanäle. Regenwasserkanäle sind nur für die Entsorgung von Meteorwässern. Häusliche und betriebliche Abwässer dürfen in die Regenwasserkanalisation nicht eingeleitet werden.
  • Mischwasserkanäle:
    Zum Teil gibt es auch Mischwasserkanäle im Verbandsgebiet des Abwasserverbandes. Bei Mischwasserkanälen werden Schmutz- und Meteorwässer gemeinsam abgeleitet. Eine Einleitung von Meteorwässern in die Mischwasserkanalisation bedarf einer Zustimmung des Abwasserverbandes.
 
HINWEIS:

Fälschlich in den Schmutzwasserkanal eingeleitete Meteorwässer überlasten die Kanalisation. Das kann zu Rückstau und Überschwemmungen führen. Im schlimmsten Fall im eigenen oder benachbarten Keller. Fazit: Wer richtig entwässert, schützt sich selbst und seine Nachbarn!

Kanalnetz

Wartung und Instandhaltung Kanalnetz

Um eine lange Funktionsfähigkeit des Kanalnetzes zu gewährleisten, wird unser Kanalnetz bestehend aus Kanalleitungen, Reinigungsschächten, Pumpwerken und Sonderbauwerken regelmäßig von unseren fachlich geschulten Klär- und Kanalfacharbeitern überprüft und gewartet.

Zu den Wartungsarbeiten zählen unter anderem:

  • Reparatur und Austausch von verschiedensten Anlagenteilen im Kanalnetz
  • Regelmäßige Wartung der Pumpwerke inklusive Reparatur und Austausch von Pumpwerksteilen
  • Reinigung des Kanalnetzes mittels verbandseigenem Hochdruckspül- und Saugfahrzeug
 
HINWEIS zwecks Entleerung Siphone:

Da es im Zuge der Kanalreinigungsarbeiten zur Entleerung der Siphone und dadurch zu Geruchsbelästigungen im Gebäude kommen kann, ersuchen wir bei Auftreten dieses Problems, die Siphone durch das Betätigen der WC-Spülung bzw. durch das Aufdrehen des Wasserhahnes bei den Waschbecken, etc. wieder mit Wasser zu befüllen.

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Erweiterung Kanalnetz

Eine weitere Aufgabe des Abwasserverbandes ist die Planung und Errichtung von neuen Kanalanlagen vom Kanalhausanschluss über die Aufschließung von Bauland bis zur Neuerrichtung von Sammelkanälen.

Folgende Projektschritte zählen unter anderem dazu:

  • Planung bzw. Projektierung
  • Ausschreibung
  • Wasserrechtliche und fördertechnische Abwicklung
  • Bauliche Abwicklung

Die Planung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Abwasserverband und wird in der Regel durch ein fachkundiges Planungsbüro begleitet. Dabei sind sämtliche Leitungsverläufe, Anschlusspunkte, Gefälle, sowie alle technischen Details abzuklären und in den Planunterlagen zu dokumentieren. Auch Aspekte wie die Leitungsdimensionierung, die Anbindung an bestehende Infrastruktur und mögliche Besonderheiten im Baugrund (z.B. Grundwasserstände oder felsiger Untergrund) sind zu berücksichtigen.

Zusätzlich zur wasserrechtlichen Genehmigung ist meistens auch eine fördertechnische Genehmigung notwendig. Aus wirtschaftlichen und haushaltstechnischen Gründen wird bei sämtlichen Projekten, bei denen die Voraussetzungen gegeben sind, eine Förderung beantragt. Die Antragstellung erfolgt meist gemeinsam mit einem fachkundigen Planungsbüro mit welchem gemeinsam das Förderansuchen beim Land Steiermark eingereicht wird. Zu beachten ist, dass diese Verfahren mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen können.

 
HINWEIS:

Unter „Wissenswertes“ kann nachgelesen werden, was bei einem Anschluss an das öffentliche Kanalnetz zu beachten ist.

 
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Pumpwerke

Ähnlich wie beim Trinkwasser muss auch das Abwasser transportiert werden. Um einerseits Höhenunterschiede auszugleichen und andererseits bauliche Barrieren wie zum Beispiel Gewässer oder Autobahnen zu umgehen werden insgesamt 85 Abwasserpumpwerke betrieben. Diese Pumpwerke werden von unseren Mitarbeitern in regelmäßigen Abständen gewartet und gereinigt, um eine optimale Abwasserentsorgung zu gewährleisten.

Alle Pumpwerke sind redundant mit jeweils zwei Pumpen ausgeführt, was bedeutet, dass bei Störung einer Pumpe der Transport des Abwassers weiterhin gegeben ist.

Um Störungen bei Pumpwerken frühzeitig erkennen zu können, sind sämtliche Pumpwerke mit einem Funkfernwirksystem der sogenannten Fernwartung- bzw. Steuerung ausgestattet. Hierbei können nicht nur die Betriebszustände der Pumpwerke online abgelesen werden, sondern es kann aktiv in den Betrieb eingegriffen werden. Dadurch werden Störungen schnell erkannt und notwendige Maßnahmen sofort eingeleitet, bevor es zu größeren Problemen kommt.

Weiters wird mit einem durchdachten Blackout- und Notstromkonzept sichergestellt, dass die Anlagen auch bei längeren Stromausfällen funktionieren. Wichtige Pumpwerke werden dabei mit mobilen Notstromaggregaten versorgt.

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Digitales Leitungsinformationssystem

Das öffentliche Kanalnetz des Abwasserverbandes Leibnitz-Wagna-Kaindorf wird seit dem Jahr 2022 digitalisiert. Die Digitalisierung der bestehenden öffentlichen Kanalisation vom kompletten Verbandsgebiet konnte im Jahr 2025 fertiggestellt werden. Dabei wurden die Kanalanlagenteile vermessen und mit einer Kamera befahren, um eine präzise Abbildung und Dokumentation der Abwasserentsorgungsanlagen zu ermöglichen.

Sämtliche Erweiterungen oder Änderungen an der öffentlichen Kanalanlage werden laufend aufgenommen und in das digitale Leitungsinformationssystem eingepflegt. Dadurch wird eine laufend aktuelle, digitale Dokumentation der Infrastruktur sichergestellt, die sowohl für interne Planungszwecke als auch für die Abstimmung mit Behörden, Versorgungsunternehmen und Planern von großer Bedeutung ist.

Im Leitungsinformationssystem wird das komplette öffentliche Kanalnetz des Abwasserverbandes Leibnitz-Wagna-Kaindorf mit den relevanten Daten dazu dargestellt. Dieses System dient den Mitarbeitern des Abwasserverbandes als tägliches Werkzeug für die Ausführung derer Aufgaben. Auch die Bevölkerung profitiert vom Leitungsinformationssystem. So können unter anderem Planauskünfte jederzeit kurzfristig erteilt werden.

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